Zeitzeugengespräch

Zeitzeugengespräch

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Am 07. März 2025 hatte der Geschichtskurs 12 von Frau Leppin die Möglichkeit, ein Zeitzeugengespräch zu führen. Dazu durften wir Bernd Richter in unserer Schule begrüßen. Das aktuelle Semesterthema im Geschichtsunterricht ist die doppelte deutsche Geschichte ab Ende des zweiten Weltkrieges, mit Schwerpunkt auf der DDR-Geschichte. Inbegriffen darin die Themen Krise und Opposition, Verlauf des Umbruchs sowie die Wiedervereinigung Deutschland 1989.

Als Zeitzeuge berichtete Bernd Richter von seinen persönlichen Erfahrungen aus seinem Jugendleben in der DDR. Bernd Richter war in der DDR ein vielversprechender Leistungssportler, Hammerwerfer, bis er einen Fluchtversuch unternahm. Dieser scheiterte jedoch und infolgedessen wurde er mit 17 Jahren von der Staatssicherheit inhaftiert. Nach einer schweren Zeit im Gefängnis erwartete er schließlich seine Entlassung. Doch auch nach dieser war er einer permanenten Überwachung durch die Staatssicherheit ausgesetzt.

Darüber hinaus wurde im Gespräch deutlich, dass Bernd Richter während seiner sportlichen Laufbahn – wie viele andere Athleten der DDR – Opfer systematischen Dopings wurde. Die daraus resultierenden gesundheitlichen Langzeitfolgen sind schwerwiegend, und er schilderte eindrücklich die Auswirkungen auf sein Leben. Durch den direkten Austausch konnten wir unser theoretisch erlerntes Wissen vertiefen. Alle Teilnehmenden des Kurses zeigten großes Interesse, stellten Fragen und trugen zu einem informativen und interessanten Gespräch bei.

Dieses Zeitzeugengespräch ermöglichte uns tiefgreifende Einblicke in seine persönlichen Erlebnisse und in die Funktionsweise des politischen Systems der DDR. Die Atmosphäre während des Gesprächs war von großem Respekt und Neugier geprägt, und wir schätzten es sehr, dass wir diese authentischen Eindrücke gewinnen durften.

Seminarkurse

Seminarkurse

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In den letzten zwei Wochen fanden die Präsentationen von zwei Seminarkursen statt. Das jeweilige Publikum war begeistert von den Fähigkeiten der jungen Abiturienten, die in zwei Jahren Arbeit gewachsen waren. Beide Kurse, der „SK Filmproduktion“ und der „SK Geschichte“ hatten sich komplexer Themen angenommen und diese mit Expertise und Akribie bearbeitet. Zum einen ging es um „Alltagsgewalt“ und die Möglichkeiten, sich dagegen zu wehren, diese zu vermeiden oder um Wege, damit umzugehen. Die jungen Historiker haben eine alternative Herangehensweise an Geschichte zelebriert: „Kontrafaktische Geschichtsschreibung“. Man simuliert unter Beachtung historischer Gegebenheiten, wie „Kleinigkeiten“ komplexte Abläufe verändern können und zielt auf deren Beachtung in der Gegenwart ab.
Wir haben – also die, die sich die Zeit genommen hatten – zwei Highlights pädagogischer Methodik erlebt, wenn das starre Korsett des Regelunterrichts außer Kraft ist – einen visioären Blick in die Zukunft schulischer Herangehensweise – weg vom „Eintrichtern“ und Auswendiglernen – hin zu Projekten und zu kreativer wissenschaftsbasierter Lernweise.

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Spanisch lesen

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Vorlesewettbewerb Spanisch

Beim diesjährigen Schulentscheid des Vorlesewettbewerbs „Leo, leo ¿qué lees?“ traten Marie Louise Apel, Magdalena Kaiser, Leonard Buzási, Mika Geffers und Torben Mayer aus der 7a sowie Emily Idczak, Lara Ringpfeil, Bosse Pioch und Frederik Tredup aus der 7b gegeneinander an. Sie lasen einen Text aus dem Lehrbuch ¡Vamos! ¡Adelante! vor. Bei der Bewertung der Aussprache, Intonation und des Textvortrags wurde Frau Wendt dieses Mal von Frau Larios (als Vertretung für Frau Schilling) unterstützt. Ein besonderes Highlight in diesem Jahr war die spanischsprachige Moderation von Lillian Kitschun, Mia Skladnikiewicz, Josephin Polte und Emma Stenzel aus Jahrgang 9. Zahlreiche Mitschüler, Lehrer und Eltern sorgten für tatkräftige Unterstützung der Teilnehmer und konnten bei einem leckeren Stück Kuchen und Klängen von Musik einen Moment in die spanische Kultur eintauchen. Ein großer Dank geht an alle, die dazu beigetragen haben, den Wettbewerb zu einem wunderbaren Ereignis zu machen! Insbesondere der Gewinner Frederik aus der 7b sowie der Zweitplatzierte Torben aus der 7a dürfen sich freuen, denn für sie geht es in die nächste Runde. Und für alle anderen heißt es: ¡Nos vemos el año que viene!

Fachbereich Spanisch

Das SNOWEX-Prinzip

Das SNOWEX-Prinzip

Das SNOWEX-Prinzip ist eine pädagogische Idee, die aus dem Fachbereich Sport / Wintersport auf andere Fächer und Lernumgebungen übertragen werden kann.

Hauptfokus der Idee liegt darauf, den Mangel an Lehrkräften aufzufangen und die individuelle Betreuung von Lernenden durch sogenannte Schülerlehrkräfte zu organisieren. Dazu bedarf es einer längeren Vorbereitung der entsprechenden SuS durch die Expertise der Lehrkräfte und einiger Rahmenbedingungen, bei den nach zwei Jahrzehnten Experimentierphase bewiesen ist, dass die SuS erfolgreicher und nachhaltiger lernen und die sozialen Interaktionen ein leistungsfördernden Charakter annehmen. 

Will man das SNOWEX-Prinzip zusammenfassen, stehen 3 pädagogische Pfeiler im Vordergrund:

  1. Fokussierung: die SuS müssen nicht alle 90 min umdenken, sie lernen im einem Projekt und können sich konzentrieren – das verbessert das Ergebnis deutlich. Das bedeutet, dass der stündliche oder blockweise Wechsel der Unterrichtsfächer wegfallen muss und das einzige Thema der Woche in den Mittelpunkt rückt. Die Konzentration steigt – der Erfolgt steigt mit.
  2. Motivation: Die Idee, dass SuS voneinander lernen und die Lehrkräfte als fachliche Berater fungieren, dass vielleicht ein Achtklässler einer Zehnklässlerin Unterricht erteilt, das sie über ihre Jahrgangsstufe hinaus sozial interagieren, ist ein ungeheuerer Schub, sich Mühe zu geben. Das beutetet, dass die Lehrkräfte sich bis auf die Vorbereitung der projektleitenden SuS zurücknehmen und in die Rolle der Lernbegleiter schlüpfen, korrigieren oder nachsteuern, die Arbeit mit den Lernenden aber den Schülerlehrkräften überlassen. Dazu muss man das Lernen in Jahrgangsstufen zeitweise auflösen.
  3. Nachhaltigkeit: Wir haben sie nicht entdeckt, aber wir nutzen Erkenntnis aus, dass sich manifestiert, was du anderen erklären und vormachen musst – sowas geht nicht mehr verloren und es ist ein Unterschied zum Bullimie-Lernen. 

Während beim Szenario des Unterrichts auf einer Lehrkraft pro 25-30 oder selbst bei unter 10 Lernenden individuelles Feedback und Anleitung kaum möglich ist – kann bei einem Schlüssel 1:1 oder 1:2 selbst durch eine Schülerlehrkraft ein besseres Ergebnis erzielt werden als beim herkömmlichen Schlüssel. Rückmeldungen über den Lernerfolg folgen auf der Stelle und Korrekturen sind immer individuelle und nicht pauschal. Das fördert die soziale Bindung zwischen den Lernpartnern über die Jahrgangsstufe / Klasse hinaus und fördert ein angenehmes Schulklima.

Die Ausbildung der Schülerlehrkräfte ist ein nachhaltiger Kraftakt, aber mit großem Mehrwert – sowohl für diese unterrichtenden SuS als auch für die unterrichteten SuS. 

Wenn man den Mut und das Vertrauen hat, Unterrichtsinhalte abzugeben, fördern wir die sozialen, kommunikativen und fachlichen Kompetenzen aller am Lernprozess Beteiligten. 

Mut, bestehende Lernformen durch andere zu ersetzen, das Überwinden bürokratischer Hürden und die Phantasie und das Vertrauen der Verantwortlichen gehören dazu, eine solche Idee anwenden zu können.

Kay Wünsche / Marcel Runge

Musical: Zukunftspreis 2025

Musical: Zukunftspreis 2025

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And the Zukunftspreis 2024 goes to…

… Fontane-Gymnasium Rangsdorf!

Unser Musical-Projekt wurde am 13.2.2025 auf der didacta mit dem Zukunftspreis 2024 der Cornelsen Stiftung Lehren und Lernen ausgezeichnet. In der Laudatio wurde insbesondere die herausragende Arbeit hinsichtlich der Berufsorientierung der Schülerinnen und Schüler herausgestellt. Auch der vielschichtige Mentoring-Ansatz zwischen allen beteiligten Personen wusste die Jury um Prof. Dr. Dorit Bosse vom erfolgreichen Musical-Konzept zu überzeugen. Ein besonderer Dank geht an die beteiligten Partner, die Jahr für Jahr gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie den Lehrkräften großartige Musicalaufführungen auf die Beine stellen.

Die Laudatio

 Zukunftspreis der Cornelsen Stiftung Lehren und Lernen 

Laudatio für den 2. Platz in der Kategorie Lehrkräfte 

für das Projekt 

„Seminarkurs Musical zur Berufs- und Studienorientierung“ am 

Fontane-Gymnasiums Rangsdorf 

Das Fontane-Gymnasium Rangsdorf hat den 2. Preis der Cornelsen Stiftung Lehren und Lernen 2024 für das Projekt „Seminarfach Musical zur Berufs- und Studienorientierung“ gewonnen. Es ist ein bemerkenswertes Projekt, mit dem die Schule eine eindrucksvolle Form gefunden hat, Oberstufenschülerinnen und -schüler in der Qualifikationsphase bei ihrer Entscheidung für eine Berufsausbildung oder auf dem Weg zu ihrem Studien-fachwunsch zu unterstützen. 

Das Format „Seminarkurs“ ist ein Spezifikum der Oberstufe, das es bundesweit in zahlreichen Bundesländern auch unter der Bezeichnung „Seminarfach“ oder „Projektseminar“ gibt. Es ist je nach Bundesland fakultativ oder verpflichtend zu belegen und bietet einen Freiraum für besondere Lehr- und Lernformen mit dem Anspruch des vertiefenden Arbeitens. Der Seminarkurs dient der Berufs- und Studienorientierung und ermöglicht fächerübergreifendes Lernen, das zumeist kooperativ und projektorientiert angelegt ist. Das besondere Lernformat erstreckt sich über ein bis zwei Jahre und ist auf ein Produkt ausgerichtet. Beim Fontane-Gymnasium Rangsdorf ist dies ein Musical, das seit 2012/13 jedes Jahr mit Oberstufenschülerinnen und -schülern zusammen mit der Schulband und in Ko-operation mit Unternehmen der Veranstaltungsbranche entsteht und zur Aufführung gebracht wird. 

Die Schule hat seit über zehn Jahren eine hohe Expertise für die Gestal-tung des Seminarkurses entwickelt. Es gibt einen klar strukturierten äußeren Rahmen, innerhalb dessen die Schülerinnen und Schüler frei agieren können. Das Musical-Konzept ist im Schulcurriculum verankert mit einem fixen Zeitplan, der am Freitag der ersten Schulwoche nach den Sommerferien beginnt. Dann stellt die Schülerschaft der Jahrgangsstufe 12 dem 11. Jahrgang, der Schulband aus der Mittel- und Oberstufe sowie den Partner-unternehmen aus der Wirtschaft ihre Planungen für das nächste Musical vor. Die Aufführung findet im Januar statt, bevor im folgenden Halbjahr ausgewertet wird und bereits die Vorbereitungen für das nächste Musical beginnen. Bemerkenswert ist auch der vielschichtige Mentoring-Ansatz. Die Lehrpersonen sind überwiegend beratend und begleitend tätig, die 2 

Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs übernehmen die Mentoren-rolle für den 11. Jahrgang und Profis aus der Veranstaltungsbranche geben im Seminarkurs Einblicke in die Berufspraxis und unterstützen bei der organisatorisch-technischen Umsetzung. 

Dank der am Projekt beteiligten Firmen aus der Werbe- und Eventbranche erhalten die Oberstufenschülerinnen und -schüler Einblicke in vielfältige Ausbildungsberufe. Zugleich bietet die intensive Mitarbeit am Musical die Möglichkeit, Interesse an zahlreichen Studiengängen zu wecken, z. B. für Musik-, Kultur- oder Theaterwissenschaft, Musical/Show sowie Kultur- oder Eventmanagement. Darüber hinaus können die Schülerinnen und Schüler wertvolle überfachliche Kompetenzen wie Problemlösefähigkeit, Durchhaltevermögen und Teamfähigkeit ausbauen. Dies alles kann dabei helfen, die eigenen Stärken zu erkennen und Leidenschaft für einen wis-senschaftlichen, kulturellen oder wirtschaftlichen Bereich zu entwickeln. 

Dem Gymnasium ist es gelungen, ein überzeugendes Seminarkurs- Format zu entwickeln, durch das der klassische Oberstufenfachunterricht gesprengt wird und viel Freiraum für eigenverantwortliches und selbstgesteuertes Lernen entsteht. Wir wünschen der Schule weiterhin viel Erfolg bei der Ausgestaltung des Seminarkurses „Musical“ zur Berufs- und Studi-enorientierung ihrer Oberstufenschülerinnen und -schüler. Durch die Prämierung mit dem 2. Platz des Zukunftspreises der Cornelsen Stiftung Lehren und Lernen wollen wir das Fontane-Gymnasium Rangsdorf dabei unterstützen. 

Das SNOWEX-Prinzip

SNOWEX 25 ProWo

SNOWEX 25 ProWo: Schülerzentrierter Projektunterricht funktioniert immer wieder. Sowohl im sozialen als auch fachlich-sportlichen Bereich scheint jahrgangsübergreifender Unterricht viele Probleme zu lösen: Betreuungsschlüssel, Motivation, Zusammenhalt, Horizonterweiterung … 

Ja, es ist viel Vorbereitung nötig, aber das zahlt sich aus. 

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